Ohne Prävention keine Medizinökonomie!

Herzinfarkt-Risikocheck für Teilnehmer des 7. Rheinischen Kongresses für Gesundheitswirtschaft in Köln

Beim 7. Rheinischen Kongress für Gesundheitswirtschaft, der am 30. September und 1. Oktober 2009 in Köln stattfand, gingen die Fachbesucher mit gutem Beispiel voran. Jeder zehnte Kongressteilnehmer erhielt kostenlos die Möglichkeit, sich einem individuellen Herzinfarkt-Risikocheck zu unterziehen. Unter Aufsicht einer Ärztin vom Berufsverband der Niedergelassenen Kardiologen (BNK) und medizinischer Assistenz wurden mit Hilfe des CARRISMA-Computerprogramms zwei Risikoberechnungen vorgenommen: Wie hoch ist das individuelle 10-Jahres-Risiko in Prozent, einen Herzinfarkt zu erleiden und wie hoch ist die Gefahr für den Herztod auf Grund von Herzinfarkt, Schlaganfall oder Gefäßerkrankung?

Das Computerprogramm berechnet auf Basis von medizinisch anerkannten Parametern, Vorerkrankungen sowie guter und schlechter Lebensstilfaktoren das prozentuale Herz-Risiko. Zu den medizinischen Faktoren zählen unter anderem der Blutdruck, die verschiedenen Bluttfettwerte, der Kohlenhydratstoffwechsel und die Nierenwerte. Das Programm verwendet eine weitere Anzahl von bekannten Risikofaktoren wie den Body-Mass-Index (BMI), Taillenumfang, das Alter, aber auch schädigende Einflüsse, wie die Anzahl der gerauchten Zigaretten. Auch das persönliche Aktivitäts- und Ernährungsverhalten wird bewertet. Mit Hilfe der Risikoalgorithmen und der persönlichen Werte wird das Risiko einer Herzerkrankung und eines tödlichen Ereignisses für die nächsten zehn Jahre prozentual dargestellt. Das Programm wurde bereits im Jahr 2008 beim Herz-Check der Bundestagsabgeordneten genutzt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden am 7. Rheinischen Kongress vorgestellt.

„Je höher das Gesamtrisiko, desto intensiver muss die Prävention sein“, sagt RFH-Kongressleiter Professor Dr. med. Dipl.-Kfm. (FH) Rainer Riedel zum Einsatz des Herzinfarkt-Risikochecks. Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Herzkreislauf-Erkrankungen lägen schließlich bei gut 25 Milliarden Euro im Jahr, argumentiert der RFH-Studiengangsleiter für Medizin-Ökonomie. Da diese Erkrankungen oft erheblich durch persönlich zu verantwortende Risikofaktoren verursacht werden, können Lebensstiländerungen einen wesentlichen Einspareffekt bringen. „Das ist praktizierte Medizinökonomie und zudem völlig nebenwirkungsfrei“, sagt Riedel.

Das besondere am CARRISMA-System: Es berechnet zusätzlich die ungünstigen Faktoren, die sich beispielsweise aus Übergewicht und starkem Nikotinkonsum ergeben. Umgekehrt wird aber auch die Schutz-Wirkung, die normalerweise aus regelmäßiger körperlicher Aktivität, verbunden mit guten Blutwerten und einem Idealgewicht resultieren, positiv als Bonuspunkt gezählt. Das Programm gibt jedem Getesteten schriftlich formulierte Anregungen, wie die individuelle Situation nachhaltig selber und mit Hilfe des Arztes zu verbessern ist. Wie die Teilnehmer des 7. Rheinischen Kongresses für Gesundheitswirtschaft beim Herz-Risikocheck abschneiden, wird nach Abschluss der Untersuchung veröffentlicht.
Weitere Informationen: www.rfh-gwk.de und www.carrisma.net

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